DAS BÜRGERFEST ZUM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT IN HAMBURG 2023

Seit 1991 wird die deutsche Wiedervereinigung jährlich mit einem Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Ausgerichtet wird dieses Fest von dem Bundesland, das zu dieser Zeit den Vorsitz im Bundesrat innehat. In diesem Jahr war dies (wie bereits 1991 und 2008) die Hansestadt Hamburg. Rund um den 03. Oktober herum sollte nun also ein buntes und vielfältiges Fest mitten in der Innenstadt stattfinden, das Hamburgerinnen und Hamburger, Besucherinnen und Besuchern sowie offiziellen Funktionären gleichermaßen gerecht wird.

Die Vorbereitungen hierfür begannen bereits über ein Jahr im Voraus. Auftragnehmerin der Stadt Hamburg war die Hamburg Tourismus GmbH, welche die bergmanngruppe als erfahrene Eventagentur mit der Umsetzung der Veranstaltung betraute. Für alle Themen rund um das Thema Sicherheit und Genehmigungen kamen wir mit EventMind ins Spiel.

Sicherheitstechnische Fragestellungen und Planspiele

„Sicherheit“ lässt sich sehr weit fassen und spielt in vielen Bereiche rein, die man vielleicht gar nicht direkt damit in Verbindung bringt. Verkehrslenkung, Besuchenden-Steuerung sowie die Koordination aller beteiligten Gewerke waren nur einige Teilaspekte. Hier mussten wir viel bedenken und abstimmen:

  • Der gesamte Innenstadtbereich würde für Lieferverkehr nur stark eingeschränkt zur Verfügung stehen
  • Sämtliche Busse müssten eine Umleitung fahren und das Besuchenden-Aufkommen anders (oder anderswo) bewältigt werden
  • Wo gibt es Berührungspunkte mit protokollarischen Veranstaltungen? Welche Sicherheitsdienste sind hier involviert?
  • Es würden viele hochrangige Menschen aus der Politik vor Ort sein: Inwiefern können wir ihre An- und Abreise sowie Sicherheit gewährleisten?
  • Wir garantieren wir die Sicherheit der Besuchenden? Was muss in diesem Kontext auf der Fläche oder an den Zufahrten bedacht werden?
  • Inwiefern stellt die Wasserkante der Binnenalster eine Gefahr dar? Was muss beachtet werden, um die schwimmende Bühne sicher zu betreiben?
  • Welches Wetter erwarten wir? Stellen das Wetter oder sonstige Umwelteinflüsse besondere Anforderungen an die Aufbauten oder die Besuchenden?
  • Wie gewährleisten wir eine maximale Barrierefreiheit?
  • Wo werden Unfall Hilfs- und Meldestellen eingerichtet und wo postieren sich Polizei und Feuerwehr auf der großen Veranstaltungsfläche?
  • Wie garantieren wir eine ausreichende Informationsstruktur, die stabil funktioniert? Welche Medien nutzen wir wie und wo?
  • und noch vieles mehr…

In vielen Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen wurden all diese Fragen (und noch viele mehr) mit den Beteiligten besprochen. Maßnahmen wurden erdacht, erprobt und teilweise wieder verworfen, bis die gesamte Sicherheitskonzeption stand.

Vielfältiges Public Event mit großem Sicherheitsaufwand

Auch im Rahmen des Bürgerfestes hatten wir es wieder mit einem Genehmigungsverfahren nach §31 SOG zu tun. Dieses stellt nach Hamburger Landesrecht besondere Anforderungen an die Beantragung und Genehmigung von Großveranstaltungen in der Hansestadt. Aufgrund unserer Erfahrung in diesem Thema konnten wir die Anforderungen gut bewerkstelligen, auch wenn uns- und viele andere Beteiligte- der Umfang bei einer Veranstaltung dieser Größe doch stark beschäftigte. Insbesondere das Sicherheitskonzept sowie die Verkehrszeichenpläne brachten einen großen Abstimmungsbedarf mit sich und nahmen einen erheblichen Umfang an.

Letztendlich kommt immer der Punkt an dem man anfängt, das Gesäte auch zu ernten. Irgendwann war das letzte Vorbereitungstreffen erledigt, die letzte Nachreichung ausgedruckt und eingereicht sowie die (vorläufig) letzte Änderung am Einsatzplan des Sicherheits- und Ordnungsdienstes vorgenommen. Wir konnten unser kleines mobiles Büro mitten im Aufbautrubel beziehen und uns endlich an die Umsetzung von dem machen, was wir so lange nur in der Theorie geplant hatten.

Während wir erst vier Tage vor der Veranstaltung richtig ins Geschehen eingriffen, waren die Veranstalterin und viele andere Gewerke schon seit fast zwei Wochen im Einsatz. Insbesondere die repräsentativen und aufwändigen Bauten der Verfassungsorgane auf dem Rathausmarkt benötigten ihre Zeit beim Aufbau. Ungefähr eine Woche vor der Veranstaltung wurde dann auch der Jungfernstieg und die Mönckebergstraße gesperrt, um den Aufbau der ebenfalls sehr aufwändigen Präsentationen der Bundesländer ermöglichen zu können.

700.000 Menschen und keine besonderen Vorkommnisse

Wir stießen in dem Moment dazu, als sämtliche Straßen der Veranstaltungsfläche für den üblichen Verkehr gesperrt wurden und der Aufbau deutlich kleinteiliger wurde. Hier kam auch unser Arbeitsschutzkoordinator ins Spiel, der insbesondere während der intensiveren Phase des Auf- und Abbaus auf die Sicherheit aller Beteiligten achtete. Auch den Technischen Leiter der Veranstaltung stellten wir von EventMind. Zudem waren wir mit zwei Sicherheitsmanagern sowie einer Verkehrsmanagerin vor Ort, die gleichzeitig auch alle Anfragen an den Sicherheits- und Ordnungsdienst des Veranstalters koordinierte.

Vermutlich waren sich Polizei, Feuerwehr und sonstige Beteiligte letztendlich selten so einig: Es gab in den letzten Jahren wohl kaum eine friedlichere Veranstaltung dieser Größenordnung. Möglicherweise ist dies ein erster Indikator dafür, dass sich die lange und genaue Planung ausgezahlt hat.

Glücklicherweise spielte auch das Wetter mit. Bei aller Planung wird dies wohl immer der Faktor bleiben, der am wenigsten beeinflusst werden kann. Lediglich am zweiten Tag fegte ein kurzes Sturmtief über Hamburg hinweg, wofür wir vorher festgelegte Maßnahmen umsetzten, und somit weiterhin einen sicheren Betrieb für alle gewährleisten konnten.

Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen durften, das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg in diesem Jahr zu einer vielfältigen und sicheren Veranstaltung zu machen! An dieser Stelle möchten wir allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit rund um die Veranstaltung danken!

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Einen guten Eindruck vermittelt die Berichterstattung des NDR: Einheitsfeier in Hamburg: 700.000 Menschen bei Bürgerfest | NDR.de – Nachrichten – Hamburg

Unser besonderer Dank gilt Eventfotograf Thomas Panzau, dessen Veranstaltungsfotos wir auf unserer Website nutzen dürfen.